„Die freihändige Vergabe von 100.000 Euro über einen Fördertopf für queere Bildungsprojekte ist ein neues Beispiel für die vorherrschende Intransparenz bei der Fördervergabe der Stadt Wien“, kritisiert die Gemeinderätin und VP-Franktionsführerin im Bildungsausschuss, Caroline Hungerländer. Da die Fördergelder über einen gesonderten Topf ausgeschüttet werden, wurden die einzelnen Projekte nie im zuständigen Gemeinderatsausschuss vorgestellt bzw. diskutiert.
Die Oppositionsparteien erhielten keine Informationen zu den Vereinen, die diese Gelder erhalten. Auch der Inhalt der Projekte, die jeweilige Förderhöhe und die Auswahlkriterien für einen Zuspruch der Förderungen unterliegen strenger Geheimhaltung seitens des zuständigen Neos-Stadtrats Wiederkehr. „Gerade in einem derart sensiblen Bereich wie der Bildung wäre es dringend erforderlich, die pädagogischen Konzepte der Vereine genau zu prüfen. Überhaupt stellt sich die Frage, wieso Neos-Stadtrat Wiederkehr den Oppositionsparteien jegliche Informationen zu den geförderten Projekten und Vereinen vorenthalten möchte“, beklagt Hungerländer. Von 27 eingereichten Konzeptideen wurden nur neun ausgewählt. Wonach sich diese Auswahl richtet und warum zwei Drittel der Anträge abgelehnt wurden, bleibt ebenfalls unklar. „Stadtrat Wiederkehr und die Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten scheinen das Geld nach Gutdünken vergeben zu haben“, so Hungerländer, die die Offenlegung aller Projekteinreichungen und der zugrundeliegenden pädagogischen Konzepte fordert.