Im 1. Halbjahr 2021 kamen in Österreich laut Statistik Austria 151 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben, 17.585 weitere Personen wurden verletzt. Die Zahl der Verkehrstoten war damit so gering wie in keinem anderen 1. Halbjahr der vergangenen 60 Jahre. Sogar im Pandemiejahr 2020 lag die Zahl geringfügig höher (1. Halbjahr 2020: 152 Getötete, 1. Halbjahr 2019: 196 Getötete. Im Gegensatz dazu erreichte die Zahl verunglückter Radfahrerinnen und Radfahrer mit knapp über 4.000 einen Höchstwert.
Lockdowns spiegeln sich in den Unfallzahlen wider
Im April 2021, während des verschärften Lockdowns in Wien und Niederösterreich, sank die Zahl der Verunglückten um je 37% im Vergleich zum entsprechenden Vorkrisenmonat April 2019. In den restlichen Bundesländern, in denen „Lockdown light“ galt, lagen die Rückgänge hingegen nur zwischen 7% und 30%. Im Gegensatz dazu stieg im „Lockdown-freien“ Juni 2021 die Zahl der Verunglückten stark an und lag mit 5.338 Personen so hoch wie seit 2007 nicht mehr.
Noch nie so viele verunglückte Radfahrerinnen und Radfahrer; fast die Hälfte bei Alleinunfällen
Nachdem bereits im Jahr 2020 bei der Anzahl verunglückter Radfahrerinnen und Radfahrer Rekordwerte verzeichnet wurden, setzte sich dieser Trend fort: Im 1. Halbjahr 2021 verunglückten 4.079 Radfahrerinnen und Radfahrer im Straßenverkehr, dies ist der höchste Wert in den vergangenen 30 Jahren (1. Halbjahr 2020: 3.640, 1. Halbjahr 2019: 3.352 Personen, siehe Tabelle 2). Von den insgesamt 4.079 verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrern kamen 23 ums Leben (1. Halbjahr 2020: 17 Tote, 1. Halbjahr 2019: 16 Tote). Damit waren 15% aller im Straßenverkehr Getöteten mit einem Fahrrad unterwegs. Dies ist der höchste Anteil der vergangenen 30 Jahre (1. Halbjahr 2020: 11%, 1. Halbjahr 2019: 8%). 61% der tödlich verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer, 14 Personen, waren mit einem E-Bike unterwegs.
Das Durchschnittsalter der verunglückten E-Bike-Fahrerinnen und –fahrer lag bei 50 Jahren, wobei dieses in den vergangenen Jahren kontinuierlich sank, von 58 Jahren im 1. Halbjahr 2018 auf 54 Jahre im 1. Halbjahr 2020. Im Vergleich dazu lag das Durchschnittsalter der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer ohne Antrieb im 1. Halbjahr 2021 bei 44 Jahren.