Der Anpassungswert der Pensionen für das kommende Jahr 2022 in Höhe von 1,8 Prozent steht jetzt fest. Seniorenbundpräsidentin LAbg. Ingrid Korosec fordert: „Alle Pensionen müssen mit diesem – im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz verankerten – Wert uneingeschränkt angepasst werden. Zusätzlich muss der Altersarmut spürbar entgegengewirkt werden.“
In den vergangenen zwei Jahren wurden besonders die kleinen Pensionen stärker erhöht. Das war wichtig und richtig, um die Kaufkraftverluste dieser Pensionen auszugleichen und erste wichtige Schritte gegen Altersarmut zu setzen. „Nicht zufrieden war ich jedoch damit, dass nicht alle Pensionen die volle Inflationsabgeltung bekommen haben. Wenn wir diese Ausnahmen zur Regel werden lassen, gefährden wir damit das Versicherungsprinzipder Pensionen: Wer mehr einzahlt, erhält auch mehr Pension. Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, sonst verlieren sie das Vertrauen in unser Pensionssystem“, warnt die Seniorenbundpräsidentin. Sie betont, dass alle Pensionsbezieher Anspruch auf mindestens die Inflationsanpassung haben, weil dafür die Beiträge in die Pensionsversicherung einbezahlt wurden. „Wir dürfen Sozialpolitik nicht mit Versicherungsleistungen vermischen“, verlangt sie.
Klar ist für die Seniorenbundpräsidentin aber auch: Altersarmut darf es in Österreich nicht geben. Maßnahmen dagegen sind dringend notwendig, müssen jedoch parallel zur allgemeinen Pensionsanpassung geschehen, etwa über die Ausgleichszulage. „Das ist treffsicherer, sozialer und gerechter als Umverteilung innerhalb der Pensionsleistungen.“