Im 2. Quartal 2021 hat sich die Lage am Arbeitsmarkt deutlich entspannt: Laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria waren 4.247.100 Personen erwerbstätig (+57.200 gegenüber dem Vorquartal) und 296.400 nach neuer EU-Definition auf Arbeitssuche (-64.000). Auch bei den offenen Stellen ist ein positiver Trend feststellbar: Im 2. Quartal 2021 stiegen die offenen Stellen im Vergleich zum Vorquartal um 23,9% auf 138.600. Die Rückkehr zur „Normalität“ zeigt sich auch beim Arbeitsort: Jede bzw. jeder fünfte Erwerbstätige hat im 2. Quartal 2021, meist coronabedingt, von zu Hause aus gearbeitet (6,7 Prozentpunkte unter dem Vorquartal).
Die Zahl der Erwerbstätigen ist im 2. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal um 57.200 auf 4.247.100 gestiegen. Der Löwenanteil dieses Anstiegs ist dabei saisonbedingt und auf die Baubranche (+43.500 bzw. +15,9%) sowie auf „Beherbergung und Gastronomie“ (+39.800 bzw. +24,0%) zurückzuführen. Gleichzeitig ging die Arbeitslosigkeit im 2. Quartal 2021 deutlich zurück. Mit 296.400 Arbeitslosen nach neuer internationaler Definition wurden um 64.000 weniger Arbeitssuchende verzeichnet als im Vorquartal. Die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote nach ILO-Definition ist im 2. Quartal mit 6,5% (Männer: 6,6%; Frauen: 6,4%) signifikant niedriger als im 1. Quartal (Gesamt: 7,9%; Männer: 8,4%; Frauen: 7,4%). Insgesamt 32,7% bzw. 96.900 Personen gehörten zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen, sind also seit mindestens einem Jahr nach internationaler Definition arbeitslos. Die Langzeitarbeitslosenquote betrug im 2. Quartal 2021 insgesamt 2,1%, um 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal.
Je niedriger das Ausbildungsniveau, desto höher ist die Arbeitslosenquote. So wiesen Personen mit maximal Pflichtschulabschluss eine fast viermal höhere Arbeitslosenquote auf (15,5%) als jene mit akademischem Abschluss (4,1%). Verglichen mit dem 1. Quartal 2021 kam es auf allen Ausbildungsniveaus zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Am deutlichsten bei Personen mit Lehrabschluss (-2,1 Prozentpunkte).
Die Zahl der offenen Stellen in Österreich erreichte laut Offene-Stellen-Erhebung im 2. Quartal 2021 mit insgesamt 138.600 Stellen ihren Höchststand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2009. Im Vergleich zum Vorquartal wird dabei ein Anstieg von 23,9% verzeichnet. Sogar im Vergleich zum Vorkrisenniveau (2. Quartal 2019) gab es damit, nach dem Einbruch des Stellenmarkts im Jahr 2020, um 7,3% mehr ausgeschriebene Stellen.