Die Meinung, der Ibiza-Ausschuss habe vor allem Kosten verursacht, wird in allen Wählergruppen mehrheitlich geteilt. Dies ist das Ergebnis einer im Juni durchgeführten Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse (IfDD) im Auftrag von Zur-Sache. Diese negative Einschätzung wird quer durch die österreichische Bevölkerung geteilt, in allen Wählergruppen, Alters- und Bildungsschichten, wie IfDD-Geschäftsführer Christoph Haselmayer erläutert: „62 % stimmen der Aussage zu oder eher zu: Außer Spesen nichts gewesen“. Das ist, so Haselmayer, „sicher dem politischen Hick-Hack im U-Ausschuss und den öffentlichen Debatten geschuldet“.
Den höchsten Anteil an Zustimmung erhält die Aussage, außer Spesen nichts gewesen, von den Wählern der ÖVP und der FPÖ mit jeweils 72 %, gefolgt von den Wählern der SPÖ (52 % Zustimmung), der Grünen (49 % Zustimmung) und der Neos (47 % Zustimmung). Dieser Aussage hingegen nicht zuzustimmen, sagen 44 % der Grün-Wähler, 43 % der SPÖ-Wähler, 28 % der Neos-Wähler, 23 % der FPÖ-Wähler und 15 % der ÖVP-Wähler. Bemerkenswert ist also, dass selbst unter den Wählern der Oppositionsparteien eine relative Mehrheit der Ansicht ist, für den Ibiza-Ausschuss gelte das Wort, außer Spesen nichts gewesen.
Im Allgemeinen, so Haselmayer, könne man festhalten: „Der U-Ausschuss konnte zwar Dinge aufzeigen, hat aber die politische Stimmung im Land auf einen Tiefpunkt geführt.“ Was ist eine mögliche Folge davon? Haselmayer dazu: „Deswegen nehmen immer mehr Menschen im politischen Warteraum Platz und wenden sich in Scharen von der Politik ab, nämlich bei allen Parteien.“