Der von der Statistik Austria veröffentlichte durchschnittliche Inflationswert von 5,8% für August 2021 bis Juli 2022 bildet die gesetzliche Grundlage für die Pensionsanpassung für 2023. LAbg. Ingrid Korosec, Seniorenbundpräsidentin und vorsitzende Präsidentin des Seniorenrats, wiederholt daher ihren Anspruch für die kommenden Verhandlungen nochmals deutlich: „Wer heute in Pension ist, hat Anspruch auf volle Inflationsanpassung und braucht zusätzliche Maßnahmen, um die Teuerung abzufedern!“
Korosec setzt dazu auf intensive Gespräche mit der Bundesregierung und stellt sich auf harte und lange Verhandlungen ein. Auf genaue zusätzliche Maßnahmen zur vollen Inflationsanpassung legt sie sich vorab bewusst nicht fest. „Wie die Maßnahmen im Detail aussehen werden, wird sich im Zuge der Gespräche zeigen, plakative Forderungen im Vorfeld halte ich nicht für zielführend.“
Die Seniorenbundpräsidentin betont, dass es sich dabei um ein breites Bouquet an verschiedenen Maßnahmen handeln kann. Für sie ist aber klar: „Die Teuerung belastet alle Menschen hier und jetzt, daher ist Schnelligkeit und Treffsicherheit wichtig.“
Besonders in Bezug auf den kommenden Herbst sieht Korosec in diesem Bereich aber noch einige offene Fragen. „Vor allem bei den steigenden Heizkosten gibt es zwar schon einige Vorschläge, aber noch keine Lösung. Diese muss dringend gefunden werden!“, mahnt sie. Gerade die Energiepreise würden die Seniorinnen und Senioren besonders hart treffen. „Besonders ältere Menschen sind den Großteil des Tages zuhause, verbrauchen daher mehr Energie und brauchen deshalb auch dringend Unterstützung.“
Vorschläge wie jenen von Vizekanzler Kogler, die Pensionen aufgrund der starken Inflation stärker zu erhöhen, dafür aber im kommenden Jahr wegen der voraussichtlich sinkenden Inflation unter der gesetzlichen Durchschnittsinflation anzupassen, sieht Korosec skeptisch. „In den vergangenen Monaten haben sich so ziemlich alle Wirtschaftsprognosen als falsch erwiesen. Niemand hat die allwissende Glaskugel, daher dürfen wir uns auch nicht auf Was-wäre-wenn-Szenarien einlassen“, betont sie.
Korosec: „Ich möchte, das Beste für die Seniorinnen und Senioren erreichen und dafür sorgen, dass sie gut durch die Krise kommen. Das bedeutet, Armut verhindern und die Kaufkraft möglichst erhalten. Das macht gesellschaftlich und wirtschaftlich Sinn und ist gerecht!“