Der Österreichische Seniorenbund hat sich in seiner Bundesvorstandssitzung klar für weitere Maßnahmen gegen die Teuerung ausgesprochen. „Die steigenden Preise machen vor allem den Seniorinnen und Senioren stark zu schaffen. Bei einer Inflation von 7,2 Prozent im April und einer Verteuerung des wöchentlichen Einkaufs um 13,7 Prozent befinden wir uns in einer Ausnahmesituation, die weitere faire Entlastungen erfordert“, betont Seniorenbundpräsidentin LAbg. Ingrid Korosec.

Neben weiteren Unterstützungen für die Schwächsten der Gesellschaft fordert der Bundesvorstand des Österreichischen Seniorenbundes auch zielgerichtete Entlastungen für den Mittelstand: „Die Medianpension in Österreich beträgt 1226 Euro brutto. Auch Seniorinnen und Senioren mit einer Pension über der Ausgleichszulage spüren die steigenden Preise“. Gefordert wird unter anderem eine Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge. Diese Unterstützungsleistung erhöht direkt die Nettopensionen, kann rasch wirksam werden, ist treffsicher und fair.

Korosec betont dabei die wichtige Rolle des Seniorenrats als anerkannter Sozialpartner. „Als vorsitzende Präsidentin bin ich aktiv und auf Augenhöhe in die Sozialpartnergespräche eingebunden und setze mich auch weiter mit aller Kraft für Verbesserungen für die ältere Generation ein!“ Darüber hinaus tritt der Österreichische Seniorenbund weiterhin aktiv gegen die immer noch vorherrschende Altersdiskriminierung auf. „Wir sehen das besonders bei Bank- und Versicherungsgeschäften: Eingezogene Kreditkarten, gestrichene Überziehungsrahmen, kein Kredit trotz Sicherheiten. Ein Viertel der Bevölkerung wird systematisch diskriminiert, das stellt zusätzlich zur angespannten wirtschaftlichen Situation eine Doppelbelastung für die ältere Generation dar“, sagt Korosec. Der Einsatz des Seniorenbundes trägt erste Früchte. „Beim Schutz gegen Altersdiskriminierung bei der Kreditvergabe bin ich zuversichtlich, dass wir einen Diskriminierungsschutz nach deutschem Vorbild erreichen werden!“

Die Kreditvergabe ist aber nicht das einzige Feld, in dem ältere Menschen benachteiligt werden. Bei der Digitalisierung zahlreicher Services wird nicht auf die Bedürfnisse älterer Menschen Rücksicht genommen, was ihnen eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erschwert. „Die heutigen Seniorinnen und Senioren sind keine „Idioten“, aber nicht mit dem Internet aufgewachsen. Deswegen fordern wir, dass für die kommenden 15 Jahre neben digitalen Services auch analoge Alternativen erhalten bleiben!“, fordert Korosec.