„Altersdiskriminierung ist ein absolutes No-Go, leider aber immer noch ‚Gang und Gäbe‘ – besonders bei Bankgeschäften. Banken bezeichnen Seniorinnen und Senioren gerne als hochgeschätzte Kundschaft. Wenn ich mir jedoch ansehe, wie mit der älteren Generation umgegangen wird, kann ich das nicht glauben und kämpfe deswegen für Verbesserungen“, kritisiert Seniorenbundpräsidentin LAbg. Ingrid Korosec. Besonders bei der Kreditvergabe werden ältere Menschen oft benachteiligt. „Kredite werden trotz ausreichender Besicherung verweigert, rein aufgrund des Alters. Das ist für mich unverständlich“, ärgert sich Korosec. Viele Seniorinnen und Senioren würden Kredite für wichtige Sanierungsarbeiten in ihren Häusern und Wohnungen brauchen, etwa für einen notwendigen Treppenlift oder den gesetzlich verpflichtenden Kesseltausch. „Älteren Menschen hier Hürden in den Weg zu legen bedeutet auch, ihnen Steine für ein selbstständiges Leben in den Weg zu legen“, betont aie.
Anders sieht die Rechtslage in Deutschland aus, wo per Verordnung festgelegt ist, dass Kredite bei ausreichender Besicherung auch an ältere Menschen vergeben werden können. „In Österreich hingegen muss der Kredit laut Gesetz zu Lebzeiten bis auf den letzten Cent zurückbezahlt werden. Das treibt viele ältere Menschen über Finanzvermittler zu deutschen Banken, wo sie zu schlechteren Konditionen, aber flexibleren Laufzeiten Geld leihen können. Den heimischen Banken geht darüber hinaus die Kundschaft verloren“, erklärt Korosec.
Die Seniorenbundpräsidentin fordert eine Angleichung an die deutsche Rechtslage. Diesbezüglich steht sie in engem Austausch mit Justizministerin Alma Zadic. „Die Justizministerin hat mir dabei ausdrücklich ihre Unterstützung zugesagt und steht damit auf der Seite der Seniorinnen und Senioren. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Altersdiskriminierung und ich werde nicht locker lassen!“